Die Berliner Erklärung der Vielen macht es deutlich: Eine für alle Menschen offene und damit pluralistische Gesellschaft ist das Fundament für Alles - auch für die Kunstfreiheit.
Offene und pluralistische Kunst schafft einen Raum zur Veränderung der Welt
Mit der Berliner Erklärung der Vielen protestieren Berliner Kunstinstitutionen gegen rechte Einflussnahme. Kunst darf nicht, wie zur Zeit des Nationalsozialismus, als entartet diffamiert oder zu Propagandazwecken missbraucht werden.
Zu den Unterzeichnern gehören Berliner Theater wie die Schaubühne Berlin und Institutionen wie die Akademie der Künste. Sie betonen mit der Erklärung die Offenheit und den Pluralismus der Kunstwelt. Die Unterzeichner zeigen mit der Erklärung auf, dass Kunsträume wie Museen, Theater, Ateliers, Clubs und generell urbane Orte offene Räume sind. Diese Orte gehören keinem Einzelnen, sondern Vielen.
Demokratie muss täglich neu verhandelt werden
Die Erklärung führt in Einklang mit den Grundpfeilern des Grundgesetzes aus, dass unsere Gesellschaft eine plurale Versammlung ist, bei der es um Alle, und nicht um Einzelne geht. Dieser Pluralismus steht in krassem Widerspruch zu rechtem Populismus und rechter Hetze, die völkisch-nationalistische Propaganda betreibt. Deshalb verpflichten sich die Unterzeichner dazu, eben diese rechte Einflussnahme in ihren Kunsträumen nicht zuzulassen. Es gilt zu verhindern, dass rechte Gruppierungen und Parteien Kunstveranstaltungen stören, in Spielpläne eingreifen oder gegen die Kunstfreiheit polemisieren. Die Unterzeichner wollen die damit beabsichtigte Renationalisierung der Kultur verhindern. Dazu bedarf es eines offenen und kritischen Dialogs über rechte Strategien. Die Unterzeichner verpflichten sich, rechten Kräften kein Podium für ihre Propaganda zu bieten und Kulturveranstaltungen nicht für deren Zwecke instrumentalisieren zu lassen. Die Unterzeichner verbinden sich schließlich mit Menschen, die rechte Kräfte oder rechtsextreme Politik an den Rand der Gesellschaft drängte.
Solidarität statt Privilegien. Es geht um Alle. Die Kunst bleibt frei!
Der Ausgangspunkt der Initiative ist die Berliner Erklärung der Vielen. Zwischenzeitlich haben sich aber auch in anderen Städten und Regionen Kulturinstitutionen mit eigenen Erklärungen angeschlossen. So gibt es mittlerweile eine Hamburger Erklärung der Vielen, eine Dresdner Erklärung der Vielenund eine NRW Erklärung der Vielen, die weitgehend mit dem Berliner Ausgangstext übereinstimmen. Im Januar 2019 soll zudem die Erklärung der Vielen Österreich verabschiedet werden.
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